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Press Release
CMS Berlin Update - Tag 3
Zahl des Tages
Mobility Cleaning Circle: Wie die Reinigung von Verkehrsmitteln nachhaltig wird
Wenn Züge, Busse oder Flugzeuge gereinigt werden müssen, sei das wie beim Pitstop während eines Autorennens, sagt Alexander Bernhard, Marketingleiter International der Tana Chemie AG: Möglichst schnell und effizient muss es passieren, und umweltfreundlich soll es auch noch sein.
Damit bringt Bernhard das Kernthema des gestrigen Mobility Cleaning Circle (MCC) bündig auf den Punkt. Zum dritten Mal hatten die beiden Leitmessen CMS Berlin und InnoTrans Vertreterinnen und Vertreter von Reinigungsindustrie und Verkehrssektor zum exklusiven Austausch eingeladen, um über die speziellen Herausforderungen und Lösungsansätze der Reinigung von Verkehrsmitteln zu diskutieren. Der Schwerpunkt in diesem Jahr lag dabei auf dem Thema Nachhaltigkeit.
Schon beim Fahrzeugdesign an die Reinigung denken
„Diese Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen uns alle: Kunden, Lieferanten und uns als Dienstleister“, stellte Tom Dreiner bei der Podiumsdiskussion zum Auftakt des MCC im Marshall-Haus fest. Sein Unternehmen habe sich zum Ziel gesetzt, 2024 CO2-neutral zu sein, sagte Dreiner, Geschäftsführer Verkehrswartung und Gebäudereinigung bei der WISAG Gebäudereinigung Holding GmbH & Co. KG. Das koste viel Geld, und am Ende müssten die Kunden auch bereit sein, das zu bezahlen. Wichtig sei, Nachhaltigkeit als Top-Down-Thema anzugehen: mit einer klaren Zielsetzung von Inhabern und Führungskräften, die dann die Mitarbeitenden dafür begeistern. Und auch die Verzahnung entlang der Lieferkette berge noch viel Potenzial.
Das sieht auch Ramona Belkot so, die das Fahrzeug- und Instandhaltungsmanagement bei der metronom Eisenbahngesellschaft mbH verantwortet. „Wenn man sich ein Fahrzeug von innen anguckt, fragt man sich: Was denken sich die Hersteller dabei?“ in Zügen gebe es „Hunderte von Ecken und Kanten“, an die man beim Reinigen nicht herankomme. Wenn Hersteller schon beim Design eines Fahrzeugs an die Reinigung denken würden, wäre das aus ihrer Sicht hilfreich. Ebenso ein Pfandsystem für Lieferkartons von Reinigungsmitteln. Und selbst wenn die Fahrgäste nicht sehen, ob ein Fahrzeug nachhaltig gereinigt wurde oder nicht, „müssen wir das Thema für uns vorantreiben“. Am Ende seien nachhaltige Lösungen oft auch wirtschaftlicher als konventionelle.
Nachhaltige Reinigungsprodukte bei Preis und Performance ebenbürtig
Das kann auch Enrico Sosinski bestätigen, COO der DR.SCHNELL GmbH und Co. KG. In Fahrzeugen seien sehr viele empfindliche Materialien verbaut, deshalb bewegten sich Hersteller von Reinigungsmitteln immer im Spannungsfeld zwischen Materialverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Allerdings hätten nachhaltige Reinigungsmittel inzwischen enorm aufgeholt: Vor zehn Jahren seien säurefreie Mittel bei der Fahrzeugaußenreinigung undenkbar gewesen, heute habe DR. SCHNELL dafür Neutralreiniger in ihrer Produktline ECO Collection. Und während umweltschonende Produkte früher teurer und ineffizienter gewesen seien als konventionelle, hätten sie in Preis und Leistung längst gleichgezogen.
Zahlreiche Innovationen beim Messerundgang
Genau das zeigte später auch der Messe-Rundgang, der auf Podiumsdiskussion und Networking-Lunch folgte. Startpunkt war die Live-Außenreinigung eines Reisebusses der DB Regio Ost: Zwischen Halle 1.2 und 3.2 präsentierte DR. SCHNELL sein Reinigungssystem Purol N-Dry, mit dem sich Züge oder Busse in drei Schritten manuell und abtropfsicher reinigen lassen.
Sechs weitere Firmen standen anschließend auf dem Besuchsprogramm und zeigten zahlreiche Neuheiten, um die Reinigung von Verkehrsmitteln so einfach und nachhaltig wie möglich zu machen. Hier nur einige Beispiele:
Tana Chemie präsentierte ein Stecksystem für Reinigungsmittel: Unter einen Schaumkopf werden eine Kartusche mit Wasser und eine Kartusche mit hochkonzentriertem Reinigungsmittel geklemmt, aus dem sich automatisch im Verhältnis 100:1 der Reinigungsschaum mischt. Die Kartuschen mit den Reinigungsmitteln lassen sich je nach Material austauschen. Die verschiedenen Flaschen lassen sich in einer Gürteltasche mitführen. (Halle 4.2, Stand 214)
Essity Professional Hygiene recycelt mit seinem Service „Tork PaperCircle“ Papierhandtücher, die normalerweise als gewerblicher Restmüll anfallen. Wenn Firmen in Waschräumen jedoch die benutzten Papierhandtücher gesondert sammeln, können sie mit einem speziellen Verfahren aufbereitet werden. Unternehmen könnten so ihren CO2-Fußabdruck um 40 Prozent reduzieren.
Die IGEFA SE & Co. KG stellte ihren nachhaltigen Warenkorb vor sowie den ingreen Management Report, mit Unternehmen die Nachhaltigkeit ihres Beschaffungsverhaltens analysieren und verbessern können.
DR.SCHNELL präsentierte seinen Nachhaltigkeitsbereich mit der Ecoline. Plastikfreie Verpackungen und die ständig weitere Reduzierung von Verpackungen seien der wichtigste Hebel beim Einsparen von CO2. Zudem bezieht das Unternehmen Zitronensäure nicht mehr aus Asien, sondern konsequent aus Österreich oder Belgien – allein dadurch könne DR. SCHNELL ca. 500 Tonnen CO2 pro Jahr sparen.
Kärcher setzt auf eine Batterie-Plattform: Mit nur zwei Batterieformen kann eine ganze Palette an Reinigungsgeräten betrieben werden, darunter ein Rucksacksauger, der in Innenräumen von Flugzeugen, Bussen oder Bahnen einsetzbar ist, aber auch Maschinen für den Außenbereich und Reinigungsroboter. Vorteil gerade in engen Innenräumen: Es gibt keine Stromkabel, die bei der Arbeit stören.
Kenter stellte das SAO-System vor, die Abkürzung steht für „Stabilized Aqueous Ozone“: Mit Hilfe von Strom und Wasser wird Ozon als Reinigungsmittel hergestellt, das sich besonders zur Unterhaltsreinigung eigne.
Autonom unterwegs: Die neueste Generation von Reinigungsrobotern auf der CMS Berlin
Anhand von Reinigungsrobotern zeigt sich der Wandel einer ganzen Branche. Die Auswahl reicht von runden Saugrobotern bis zur imposanten Bodenreinigungsmaschine. Die autonomen Reinigungsmaschinen helfen nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen zu sparen. Bereits am Dienstag gewann der „Scrubber 50 Pro“ der Firma Gausium (Gaussian Robotics Holdings Limited, Halle 2.2, Stand 131) den Purus Innovation Award (PIA) in der Kategorie Großmaschinen. Dank Künstlicher Intelligenz kann er unter anderem Schmutzpunkte selbständig erkennen und steigert dadurch seine Effizienz. Außerdem braucht das Gerät wenig Wasser und kann es sogar recyceln.
Eine runde Sache
Erst im Frühjahr 2024 kommt der runde Saugroboter „KIRA CV 50“ von Alfred Kärcher (Halle 3.2, Stand 100) auf den Markt. Besucher:innen der CMS Berlin können sich aber bereits ein Bild des Roboters machen, der für die Reinigung kleiner und mittelgroßer Teppich- und Hartbodenflächen geeignet ist. Farbige Leuchtstreifen zeigen die Aktivität des Roboters an und machen ihn auch in dunklen Räumen sichtbar. Über ein Display lässt sich intuitiv das Programm einstellen. Auch der Transport ist einfach: Mit seinem ausziehbaren Teleskopgriff kann der „KIRA CV 50“ leicht bewegt werden. Ein spezielles Sicherheitszertifikat erlaubt den Gebrauch im Publikumsverkehr.
Beste Betreuung
Auch Hako (Halle 1.2, Stand 200a und 200b), etablierter Hersteller von Reinigungsmaschinen, folgt dem Trend zur Robotik. Das Besondere: Die Software seiner autonom arbeitenden Reinigungsroboter wurde am Unternehmensstandort Bad Oldesloe entwickelt. So lassen sich Anpassungen nach Kundenwunsch schnell umsetzen. Mit 16 Standorten in Deutschland ist eine flächendeckende Betreuung durch Service-Mitarbeitende möglich. Wer ein Gerät wie den „Scrubmaster B75 i“ kauft, erhält für den Reinigungsroboter mit 3D-Kamerasystem und zertifizierten LIDAR-Sensoren kostenfreie Updates.
Beim „ADLATUS SR1300“ erleichtert eine Service-Station die Arbeit enorm. Denn der Reinigungsroboter des Ulmer Unternehmens Adlatus (Halle 1.2, Stand 126) entleert dort den aufgekehrten Abfall und lädt auch seine Akkus selbständig auf. Gedacht ist die Maschine vor allem für Lager- und Logistikhallen. Sie entfernt zuverlässig und autonom Grobschmutz wie Sand und Staub. In 24 Stunden kehrt der Roboter bis zu 45.000 Quadratmeter.
Mieten statt kaufen
Wer einen Roboter erst einmal ausprobieren oder nur projektweise nutzen möchte, für den eigenen sich Miet-, Mietkauf- oder Leasingverträge. Diese bieten die meisten Hersteller an, aber auch Robotic-as-a-Service-Dienstleister wie FENKA (Halle 5.2, Stand 305). Das Berliner Startup arbeitet herstellerunabhängig und vermietet Reinigungsroboter. Zu seinem Serviceangebot gehören Schulungen, Reparatur, Wartung und Reporting – also ein Rundum-Sorglos-Paket für alle, die sich erst einmal mit der neuen Technologie vertraut machen wollen.
Terminausblick für Freitag, 22. September 2023
10:00 - 11:00 Uhr, Aus der Praxis für die Praxis – Chancen für die Reinigungsbranche in Osteuropa, CMS Praxisforum Halle 6.2, Jens Böhlmann, Direktor Mittelstand / Grüne Transformation ,Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (OA; Frank Becker, Geschäftsführender Gesellschafter / President & CEO "Collonil", Salzenbrodt GmbH & Co. KG; Steffen Sendler, Geschäftsführer, Sendler & Company GmbH; Maria Lubyannikova, International Center Germany Lead, UniCredit Bank AG; N.N., Ort: CMS Praxisforum Halle 6.2
10:30 – 10:50 Uhr, Effiziente Reinigung mit Superoxidation, Sven Nagel, Geschäftsleitung | Arva Greentech GmbH, Ort: Speakers' Corner Halle 5.2
11:00 - 11:30 Uhr, Green Housekeeping – Deine nachhaltigen Schritte, Mareike Reis und Anja Wilhelm, Die Housekeeping Akademie, Lauchringen, Ort: CMS Praxisforum Halle 6.2
11:30 - 12:30 Uhr, "Panel: Neue Ansprüche im Housekeeping – Trends und mögliche Ansätze“, Ragna Werler, Prokuristin, Fliegel GmbH & Co KG Textilservice ; Carsten Rudolph, Hotel Manager, Park Plaza; Marius Gross, Geschäftsführer, Lieblang Dienstleistungsgruppe, Ort: CMS Praxisforum Halle 6.2
12:00 – 12:20 Uhr, Hybridpersonal: Der Schlüssel zu Stabilität und Expansion in der Gebäudereinigung, Arman Eskicioglu, EMR Unternehmensberatung, Ort: Speakers' Corner Halle 5.2
13:00 - 13:30 Uhr, EcoCleaner: Reinigungskräfte zu nachhaltigem Handeln befähigen, Beate Imhof-Gildein, Geschäftsführerin Berufsverband Hauswirtschaft; Ariane Döring, EcoCleaner-Trainerin, Ort: CMS Praxisforum Halle 6.2
Video des Tages
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Aktuelles Pressematerial wie Pressemeldungen und Presse-Fotos zum Download sind ebenfalls online erhältlich.
Weitere-Informationen: www.cms-berlin.de
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Über die CMS Berlin
Vom 19. - 22. September 2023 bringt die CMS Berlin, als führende Leitmesse für Reinigung und Hygiene, die Branche wieder live in Berlin zusammen.
Mit der bislang stärksten Beteiligung präsentierten auf der CMS Berlin 2019 rund 450 Aussteller aus 25 Ländern auf über 31.000 Quadratmetern Hallen- und Freigeländefläche einen kompletten Marktüberblick über Produkte und Dienstleistungen aus allen Bereichen der gewerblichen Reinigungstechnik. Rund 25.000 Branchenvertreter, darunter rund 21.000 Fachbesucher aus 80 Ländern aus allen Reinigungssegmenten, informierten sich auf der viertägigen Fachmesse über das aktuelle Produkt- und Dienstleistungsangebot der gewerblichen Reinigung.
Veranstaltet wird die CMS Berlin im zweijährigen Turnus von der Messe Berlin GmbH. Trägerverbände sind der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV), Bonn; der Fachverband Reinigungssysteme im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Frankfurt/Main; sowie der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz für industrielle und institutionelle Anwendung (IHO), Frankfurt/Main.
Über CMS PLUS
Die Community und Business Plattform CMS PLUS ist die digitale Erweiterung der internationalen Reinigungsfachmesse CMS Berlin. Als solche bietet sie der Reinigungsbranche interaktive Elemente für noch mehr Austausch, Information, Networking und Präsentation.
Über die Messe Berlin
Seit 200 Jahren ist Berlin Messestandort, seit vielen Jahrzehnten einer der wichtigsten weltweit. Als landeseigene Messegesellschaft konzipiert, vermarktet und veranstaltet die Messe Berlin jedes Jahr hunderte Live-Events. Der Anspruch ist es, auf allen Veranstaltungen den Besucherinnen und Besuchern ein herausragender Gastgeber zu sein, bestmögliche Geschäftsimpulse zu geben und faire Bedingungen für Jede und Jeden zu gewährleisten. Dieses Selbstverständnis spiegelt sich im Unternehmensmotto: Messe Berlin – Hosting the World.